Donnerstag, 30. September 2010

Tag 23: Kingsbury - Sacramento

Das Tagesziel ist Sacramento, die Hauptstadt Kaliforniens. Zu sehen gibt es hier vor allem die noch erhaltene Altstadt sowie das Capitol samt des dazugehörigen Parks. Die Fahrt dauerte mit rund zwei Stunden nicht wirklich lang. Die Altstadt war auch gut ausgeschildert und so fanden wir uns mir nichts dir nichts mitten in dieser wieder. Also geparkt und Fotoapperat raus. Zu sehen gab es vier Blocks mit original erhaltenen Häusern aus der Gründungszeit. Hübsch anzusehen. Beherbergt haben diese Häsuer ausschließlich Restaurants sowie Shops die allerlei Krimskrams und Staubfängern feil boten. Gleich neben an liegt der historische Bahnhof samt Museum. Das haben wir uns allerdings nicht näher angeschaut sondern sind durch den Einbahnstrassendschungel zum Capitol gefahren. 



Dort angekommen sind wir im Park welcher das Capitol umgibt von Schatten zu Schatten gesprungen, wir hatten heute wieder 34 °C. Insgesamt haben wir bei unserem Besuch einen ungewöhnlich heißen Herbst in dieser Gegend erwischt. Die Wettervögel im Fernsehen überschlagen sich ständig mit Feststellungen wie außergewöhnlich warm es doch für diese Jahreszeit sei. Vor zwei Tagen wurde in LA mit 105°F ein Allzeithoch für diesen Tag gemessen. Das Gebäude ist recht beeindruckend, mächtig groß und von vorn und den vorderen Seiten auch sehr schön. Der Anbau im hinteren Teil lässt allerdings ein wenig Geschmack vermissen – ein einfacher Funktionsbau der nicht so recht passen mag. Arnie hat sich auch nicht blicken lassen und so sind wir durch die Fußgängerzone (!) zurück zum Pferd und ab ins Hotel. Dort haben wir uns im Pool abgekühlt und den Tag gemütlich ausklingen lassen.


Tag 22: Kingsbury / Lake Tahoe

Heute haben wir die Gegend als genau das genutzt wofür sie bekannt ist – Urlaub. Also keine Besichtigungen oder ähnliches sondern schön lange schlafen, ein wenig Minigolf auf einer witzig gestalteten Anlage und abschließend noch ein Besuch im lokalen Movie Theater. Gesehen haben wir Wall Street mit Michael Douglas, den kann man sich durchaus anschauen. Dann neigte sich der Tag auch schon dem Ende zu.

Mittwoch, 29. September 2010

Tag 21: Mammoth Lakes - Kingsbury

Der heutige Tag begann so richtig erst bei Starbucks, ein Morgen ohne Kaffee ist einfach kein Morgen. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg, um die in der Nähe liegenden Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Punkt eins sind die sogenannten Devil's Postpiles, frei übersetzt des Teufels Telegrafenmasten. Hinter dieser recht blumigen Beschreibung versteckt sich eine Formation aus meist sechseckigen Basaltsäulen. In Deutschland würde das Ganze wohl Basaltsäulenformation heißen – nicht ganz so spektakulär. Die Fahrt dorthin verlief mitten durch ein Skigebiet welches denen in den Alpen recht ähnlich war. So kam es, dass ich die Ranger(in) am Eingang des State Monuments mit „Guten Morgen“ begrüßte. Im selben Moment fasste ich mir an den Kopf und sie begrüßte mich ebenso mit einem „Guten Morgen“. Der Tag geht ja schon gut los...



Im Tal angekommen wartete ein kurzer Trail zum Devil's Postpile auf uns. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einer jungen Dame mit dem Hinweis das der Trail closed sei empfangen, aber das sollte nicht lange dauern. Kurz darauf hallte ein Schrei „OPEN THE TRAIL“ durch den Wald. Die Dame lächelte uns an und wir liefen weiter. Kurz darauf erblickten wir den Grund der Sperrung, mehrere Arbeiter waren damit beschäftigt Steine umher zu schieben. Obwohl, geschoben hat nur einer und die Anderen acht stand drum herum, sahen zu, gaben Ratschläge oder unterhielten sich über etwas anderes. Der Sozialismus ist also auch hier aufzufinden – wenn Erich das wüsste. Die Säulen selber waren nun schnell erreicht. Wirklich sehr interessant dies so zu sehen, am Besten man schaut sich einfach die Bilder an. Auf dem Rückweg lagen an der Arbeitergruppe ein paar Steine weniger, gearbeitet hat weiterhin nur einer.


Nächster Punkt war der Horseshoe Lake an dessen Ufern durch das poröse Vulkangestein und durch selbige Aktivitäten eine Menge Kohlendioxid freigesetzt wurde und wird. Dies hat dazu geführt, dass die dortigen Bäume weggestorben sind und nur noch als Skelette in der Gegend rumstehen. Zusammen mit den vielen Warnhinweisen zum Kohlendioxid – nicht hinlegen, kleine Kinder tragen, keine Sportarten bei denen man aufs Gesicht fallen könnte, usw. - bilden die Baumskelette eine Art Horrorfilmstimmung, also nichts wie weg.

Unser Weg führte uns weiter in Richtung Norden. An einer unauffälligen Einmündung bogen wir ab und folgten einer unbefestigten Strasse. Diese führte uns zum Obsidian Dom, einem 20 Meter hohem, erkalteten Lavastrom. Da keine Verbotsschilder zu finden waren, und im Reiseführer geschrieben steht, dass man da hoch klettern kann, tat ich das dann auch. Oben angekommen empfing mich eine Steinwüste sondersgleichen. Kleine und große Gesteinsblöcke lagen wild durcheinander herum und bildeten eine Landschaft die sofort an Mordor aus „Der Herr der Ringe“ erinnerte. Beim Abstieg kam ich mir dann auch wie Frodo und Sam vor dem Schwarzen Tor vor. Asche und kleine Brocken gaben der Erdanziehung immer wieder nach, das war mir beim Aufstieg so nicht aufgefallen. Aber egal, ich bin wieder gut unten angekommen.


Weiter in Richtung Norden machten wir am Mono Lake einen weiteren Stop. Dieser See ist bekannt geworden, nachdem sein Wasserspiegel um 15 Meter gefallen war. An dieser Stelle einen Dank an LA, dort wurde und wird das Wasser abgeleitet. Durch die Senkung kamen aber auch die Tufas zum Vorschein. Dies sind Gesteinsformationen die sich unter der Wasseroberfläche durch aufsteigende, mineralreiche Quellen entstanden sind. Heute dienen sie als Touristenattraktion und Sitzplatz für Möwen und Enten, könnte also schlimmer sein.

Nun standen noch 90 Meilen in Richtung Norden zum Lake Tahoe vor uns. Nach derer 50 überkam mich die Müdigkeit. Somit gab es noch eine Premiere an diesem Tag, Doreen ergriff das Steuer. Ok, in Torrey hat sie uns auch schon vom Restaurant zum Hotel gefahren, aber das war ja nur eine Meile. Auf dem Beifahrersitz platz genommen war die Müdigkeit weg, na toll. So nutzte ich die Gelegenheit auch mal Bilder aus dem fahrenden Auto zu machen, ein oder zwei sind sogar was geworden.

Unser Ziel für heute nennt sich Kingsbury, liegt direkt am Lake Tahoe und ist ca. 20 Meilen südwestlich von Carson City gelegen. Nach dem Bezug unserer Suite, ja die gabs hier günstig, machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt Nevadas. Hauptziel war ein dortiger Elektronikfachmarkt, in dem ich mir Reinigungsgerät für den Sensor der Kamera erhoffte. Der hatte Staub abbekommen und dieser macht sich durch dunkle Punkte im blauen Himmel unschön bemerkbar. Der Verkäufer, der übrigens gerade einen Deutschkurs begonnen hat, hatte nicht so ganz das Richtige aber immerhin ein Objektivreinigungsset indem ein Blasebalg enthalten war, her damit.

Nun hieß es Nahrung besorgen. In unserem Hotel haben wir eine voll ausgestattete Küche und so wollten wir mal wieder selber Kochen. Also ab in den benachbarten Walmart und Zutaten samt Getränke besorgt. Bei der Kasse haben wir wieder die langsamste erwischt. Beim Bier fragte die Dame nach meiner Photo-ID. Kein Problem, kennt man ja, also den Auswies überreicht. Durch die Fragezeichen über ihr zeigte ich ihr dann das Geburtsdatum. Dann fragte sie ihre Kollegin etwas mit Germany, diese zuckte die Schultern und so rief unsere Fachkassiererin ihren Supervisor. Diese junge Dame machte uns dann klar, dass man laut Walmart Policies nur mit einer US-ID Alkohol kaufen kann, ausländische Pässe und Ausweise werden nicht akzeptiert. Is klar, ins Land einreisen kein Problem, aber dieses Dokument taugt nicht zum Bier kaufen. Nach kurzer Diskussion war klar, dass das zu Nichts führen würde (ja, es gibt sicher Leute die sich diese Policy hätten zeigen lassen aber wir hatten Hunger), also das Getränk zurück auf den Tresen geknallt und gut.

Im Laden in Kingsbury fragte die Dame an der Kasse auch nach dem Ausweis, fragte wo der her sei und bei der Antwort Germany und dem Beck's auf dem Band meinte sie nur „Oh yea, american beer must taste like water for you“, ganz unrecht hat sie ja nicht. Am Hotel angekommen verlängerten wir den Aufenthalt um eine weitere Nacht, haben das wohl leckerste Essen der vergangenen drei Wochen genossen (Nudeln mit Tomatensoße) und haben diesen wirklich ereignisreichen Tag vor dem zimmereigenen Kamin gemütlich ausklingen lassen.

Montag, 27. September 2010

Tag 20: Mariposa - Yosemite - Mammoth Lakes

Wie gestern schon vorausblickend erwähnt, stand der Yosemite Park für heute auf der Liste. Dieses Mal sind wir in den nördlicheren Teil des Parks gesteuert. Hier wurde auch der kleine Nachteil dieses Parks mehr als deutlich – man fährt immer eine kleine Ewigkeit. Die Distanzen sind recht groß und auf den engen Bergstrassen kommt man freilich nicht so recht voran. Aber dafür gibts Aussicht und Natur satt. Nach guten eineinhalb Stunden sind wir dann oben auf rund 2800 Meter angekommen. Tjo, was soll man sagen, die heutigen Anblicke haben die gestrigen locker getopt. Unser erster Stop war an einem klaren und kalten Bergsee. Der kann natürlich nicht so klar bleiben, also Schuhe aus und die Füße rein ;-) So verweilten wir dort eine ganze Weile, saßen da, haben geguckt und ein wenig fotografiert. Auffällig an solchen Orten ist, dass zwar einige Menschen dort anhalten und Fotos schiessen, aber die die länger bleiben und einfach nur schauen, sprechen recht häufig deutsch – naja, vielleicht ist das auch nur Einbildung.

Irgendwann sind wir dann weiter gezogen, mitten durch die Bilderbuchlandschaft dieser Hochebene. Ab und an haben wir noch einen Halt eingebaut und wieder geschaut und gestaunt.


Am frühen Nachmittag haben wir dem Yosemite NP dann auf Wiedersehen gesagt. Für heute stand ja noch der Mono Lake, Bodie – eine Geisterstadt und die Mammoth Lakes auf dem Plan, wo wir auch übernachten wollten. Nach unserer letzten Geisterstadterfahrung haben wir uns zunächst auf den Weg nach Bodie gemacht – wird ja sicher nicht so lange dauern.


Nach 10 Meilen Asphalt und 3 Meilen Schotterstrasse haben wir die alte Goldgräberstadt erreicht. Sie wurde 1859 gegründet und erreichte mit rund 10.000 Einwohnern im Jahre 1879 ihren Höhepunkt. Irgendwann versiegte das Gold und so verließen die Einwohner nach und nach die Stadt bis sie schließlich Ende der dreißiger / Anfang der vierziger Jahre ganz verlassen war. Durch die geringe Luftfeuchte sind nach wie vor recht viele Gebäude erhalten. Einzelne kann man sogar direkt betreten, bei den Meisten zumindest durch die Fenster schauen. Das Ganze ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Zum Teil wirkt die Einrichtung so, als ob die ehemaligen Bewohner spontan aufgebrochen sind und alles so zurück gelassen haben, wie es war. So wurde aus dem vermuteten kurzen Stop ein längerer Aufenthalt in vergangener Zeit.


Wieder beim Pferd angekommen haben wir den Mono Lake auf morgen verschoben – wir fahren da ja sowieso wieder vorbei. Also gleich direkt nach Mammoth Lakes und eine gute Nacht.

Sonntag, 26. September 2010

Tag 19: Tulare - Yosemite - Mariposa

Heute hatten wir wieder die Wahl zwischen Highways und Nebenstrassen und haben uns für die Highways entschieden. So sollten wir mehr Zeit für den Besuch des Yosemite Nationalparks haben. Wie üblich gab es am Eingang eine Zeitung mit Infos über den Park sowie eine recht gute Karte. Diese haben wir dann gleich studiert und uns auf dem Weg zum Glacier Point, welcher den besten Blick über das Tal ermöglichen soll, gemacht. Auf dem Weg dorthin gab es wieder einige Zwischenstopps bei denen man entweder direkt am Aussichtspunkt ist oder erst einen kurzen Fußmarsch erledigen muss. Sehr bequem das Ganze. Natürlich gibt aus auch im Yosemite eine Unmenge an richtigen Wanderwegen auf denen sich Wanderer jeglicher Konditionsstufen austoben können. Wir haben es heute bei zwei kleinen Wegen belassen.

Auf dem ersten haben wir sogleich ein Pärchen wieder getroffen, mit denen wir vor gut einer Woche den Lower Antelope Canyon erkundet hatten – die Welt ist ein Dorf. Am Glacier Point angekommen bot sich uns ein wirklich toller Blick auf das Tal und die umgebenden Berge. In einiger Ferne waren, trotz Trockenheit, noch die Nevada und die „hab ich gerade vergessen“ Wasserfälle erspähen können.

Ein Wasserfall war auch das nächste Ziel, genauer der Bridalveil Fall. Hier stürzt sich das Wasser rund 190 Meter in die Tiefe. Die Wassermenge am heutigen Tag war allerdings sehr gering. Aber so konnte man schön beobachten wie das Wasser dem Wind folgte. Den nächsten geplanten und größten Nordamerikas, den Yosemite Fall, mussten wir ausfallen lassen. Der hat wohl auch Urlaub und kommt eventuell erst nach dem nächsten größerem Regen, garantiert im nächsten Frühjahr wieder – hat der ein Leben.

So sind wir noch ein wenig durch das Yosemite Village geschlendert und haben uns dann auf den Weg in Richtung Hotel begeben. Morgen werden wir noch einmal vorbei schauen.

Tag 18: Ridgecrest - Sequoia - Tulare

Das Tagesziel für heute: nichts weniger als der größte (nicht der höchste aber dem mit dem größtem Volumen, quasi der Stämmigste) lebende Baum dieser Erde – der General Sherman Tree. Dieser zwischen 1900 und 2500 Jahre alte Baum steht im Sequoia National Park. Dieser liesse sich relativ einfach über die Highways erreichen. Wir haben allerdings den direkten Weg durch die Berge genommen. Diese Route hat mit malerischen Landschaften angefangen, kleine Wälder, Wiesen, Seen, malerische Wasserfälle, dazu Temperaturen im hohen zwanziger Bereich und kein Dach – herrlich.

Dann ging es so richtig in die Berge. Das hieß knapp 70 Meilen bergab, bergauf und nahezu keine Geraden – rechts, links, rechts, links, rechts, rechts, links, rechts, links, links, rechts – irre. Danach durften wir wieder amerikanische Standardstrassenkost genießen – eine Wohltat. Nach einer Fahrt durch Amerikas „Obstkorb“ war es am Anfang des Sequoia NP damit aber wieder vorbei, dort ging es wieder hin und her. Belohnt wurde der „Aufwand“ mit großartiger Natur und Aussichten auf die Sierra Nevada. Dazu noch diese beeindruckenden Urzeitriesen die selbst mit einigem Abstand und Weitwinkelobjektiv nicht so recht aufs Bild passen wollen. Der beste Weg diese Prachexemplare zu genießen ist einfach in diesem Wald herumzulaufen. Das haben wir dann auch recht ausgiebig getan.

Dann wurde es auch schon wieder dunkel und wir haben uns auf den Weg zum Hotel gemacht. Der Rest des Tages lief dann wie üblich, ein wenig einkaufen, essen, schreiben, schlafen.


Freitag, 24. September 2010

Tag 17: Las Vegas - Death Valley - Ridgecrest

Nach dem Packen, beim Kaffe bei Starbucks, war unsere einhellige Meinung – in Las Vegas lässt es sich aushalten. Aber der Wagen der rollt – heute in Richtung des Tals des Todes – huhuuu. Sicherheitshalber und zum ersten Mal alle möglichen Flüssigkeitsstände gecheckt und auf geht’s. Eine der vielen Überraschungen dieser Reise sind die enormen Höhenunterschiede, die diese Landschaft zu bieten hat. Klar, auf der Karte ist das alles farblich schön dargestellt aber im Maßstab 1:1 und in 3D schaut das doch anders aus – beeindruckend.

Unser erster Stopp war das Badwater Basin, mit rund -86 Metern der tiefste Punkt in Nordamerika. Wärmetechnisch hielt es sich in Grenzen. Etwas über 42°C sind in der Ecke nicht wirklich viel. Allerdings sind wir um die Mittagszeit dort gewesen und dieser Punkt des Death Valleys ist von einer Anhöhe geschützt. An sich gibt es dort nett anzuschauende Salzablagerungen zu sehen. Die freie Begehbarkeit der Ebene hat allerdings für einen breiten Laufweg gesorgt. Für Fotos blieb also nur ein Lösung – ab in die Ebene. Dort gestaltete sich das Klima deutlich anders. Brennende Sonne und ein warmer Wind sorgten beim 30 minütigen „Spaziergang“ für einen Verbrauch von 1,5 Liter Wasser plus ordentlichen Durst bei der Ankunft am Pferd. Holla die Waldfee, der Mustang ist da genügsamer.

Weiter ging es über den Devils Golf Course (keine Ahnung warum diese Ecke so heißt) in Richtung der Sanddünen von Stovepipe Wells wo mich beim fotografieren doch glatt ein bremsenartiges Insekt gestochen hat. Naja, das Vieh will ja auch leben. Nun folgte ein 20 Meilen weiter Aufstieg zurück in die Berge, gesäumt von Warnschildern wodurch das Fahrzeug alles überhitzen kann. Dem Mustang war das egal. Kurz darauf ging es wieder bergab nur um dann in wirklich spaßiger Manier wieder bergauf zu gehen. Zitat Doreen: „Ach ja, du hast deinen Spaß“ - jep.

Unsere Übernachtung für heute ist ein Nest namens Ridgecrest. Mehr gibt es darüber auch nicht zu sagen aber es dient als guter Zwischenstop für das morgige Ziel.


PS: Ich habe keine Ahnung warum das Schriftbild auf einmal anders aussieht. Font und Schriftgröße sind die selben...

Tag 16: Las Vegas


Also eins muss man den Amis ja lassen – Vorhänge können die aufhängen. Zusammen mit den getönten Scheiben und dem langen Vorabend haben wir uns heute erst gegen elf aus dem Bett geschält. Dann sind wir recht ziellos aufgebrochen und sind wo gelandet – na klar beim Einkaufen – schon wieder. Aber so schlimm war das gar nicht, im Gegensatz zum Alltag hat man ja Zeit. So sind Schuhe, Hosen, T-Shirts und Hemden in die Beutel gesprungen – trotz kleinem Kofferraums. 


Dann dämmerte es so langsam, und wir begannen unsere Sightseeing Tour. Punkt eins war das Venetian – wirklich gut gemacht – Hut ab. Hier und da fühlte man sich wirklich nach Venedig versetzt. Beim Schlendern durch die Gassen sind wir irgendwann auf einen Sicherheitsmenschen, ganz im Stil der italienischen Carabinieri gekleidet gestossen der uns höflich darauf hinwies, dass wir uns im Bereich für Gäste aufhalten – ups. Aber, ganz im Gegensatz zur sonstigen amerikanischen Gewohnheit für jeden Mist ein Schild aufzustellen, stand dort keins. Den Ausgang haben wir dann auch noch gefunden und sind geradewegs zum Treasure Island auf der anderen Straßenseite. Dort gab es dann eine 15-minütige Show namens „Sirens of TI“ zu sehen. Knapp bekleidete Damen (nett und zum Glück standen wir auf der richtigen Seite) und Herren (wen interessierts) haben sich erst gegenseitig bekämpft und am Ende dann doch lieb gehabt – Story naja, Effekte super.



Danach sind wir im Paris gelandet – ähnlich wie das Venetian aber dennoch ganz nett. Vor allem das Casino war im Gegensatz zu den anderen recht hell und mit relativ frischer Luft ausgestattet. Dazu französische Musik und Crêpes – dazu später mehr – Ziel war ja das Bellagio. Vorbei an diversen Kleinkünstlern und Menschenmassen die sich vor diesen tummelten sind wir dann dort gelandet. Ich habe langsam das Gefühl ständig mit Superlativen um mich zu werfen aber anders lässt sich das alles nicht beschreiben – zumindest mir fehlt dazu der Wortschatz. Zurück zum Thema – die Wassershow sollte sich niemand entgehen lassen. Ich persönlich hätte dort die ganze Nacht bleiben können – wundervolle Musikstücke ergänzt mit ebenso wundervollen Wasser- und Lichtspielen – toll.




Wieder im Hotel angekommen, wollte ich noch ein paar Fotos vom Tower aus machen. Mangels Stativ (Sicherheitsbestimmungen...) ist daraus nicht allzu viel geworden – ich brauche unbedingt besseres Equipment ;-).
Völlig kaputt sind uns dann die Augen zugefallen.

Tag 15: Hurricane - Las Vegas

Der heutige Tag stand mal wieder unter dem Motto Gegensätze hoch drei. Vom ländlich von Mormonen, die sogar Kaffee und Tee ablehnen, geprägten Utah nach Las Vegas oder auch von nicht mal ein Bier im Restaurant zu haben zu Wodka auf der Strasse kaufen können.
Um den Kulturschock nicht ganz so groß werden zu lassen, haben wir uns zunächst etwas vertrautes angeschaut – Steine. Um dem Wandel Rechnung zu tragen dieses Mal keine natürlichen, sondern von Menschenhand geschaffenen, kurz gesagt der Hoover Damm. Scheinbar wirkt das Konjunkturpaket in Amerika genauso wie in Deutschland – Baustellen überall. So haben wir für die letzten vier Meilen eine knappe Stunde gebraucht – immer noch besser als laufen. Im Visitor Center gab es die Entstehungsgeschichte und die Funktionsweise von Wasserkraftwerken in leicht verdaulichen Häppchen präsentiert. Eine Tour durch den Damm haben wir uns erspart, da diese seit 2001 aus Sicherheitsgründen stark verkürzt sind. Wir haben die Zeit dann lieber für einen kleinen Spaziergang auf dem Damm genutzt und die Aussicht genossen.

Danach sind wir zu unserer Bleibe für die nächsten zwei Nächte aufgebrochen. Im Stratosphere Hotel angekommen hieß erst zur Rezeption wandern, dann warten, dann wieder zum Auto und dann zum Zimmer wandern. Schon recht groß dieser Schuppen. Und freilich bekloppt, überall ding ding ding, kling kling kling und bling bling bling. Nach einer Woche fast ausschließlich Natur ist das doch ein recht großer Kontrast. Da es noch hell war, sind wir zunächst ein wenig shoppen gegangen. 

Auf dem Rückweg, bereits im Dunkeln, durften wir Las Vegas im vollen Glanz erleben. Also ab ins nächste Parkhaus, Kamera und Stativ geschnappt und ab auf Fototour. Zurück im Hotel haben wir im 350 Meter hohen Stratosphere Tower bei einem leckeren Getränk Las Vegas bei Nacht betrachtet. Irgendwie war uns danach noch nicht so recht nach schlafen zu Mute. Also ab in die Hotelbar und den Abend bei ein paar Eisstee aus Long Island ausklingen lassen.

Dienstag, 21. September 2010

Tag 14: Tropic - Hurricane

Der heutige Morgen war wesentlich besser als der Gestrige. Kaffee und ein leckeres Frühstück auch nach neun Uhr :-) So machten wir uns gestärkt auf den den relativ kurzen Trip zum Zion National Park. Hier, in einem der ältesten Nationalparks Nordamerikas, konnten wir wieder imposante Felsformationen aber auch eine Menge Flora und Fauna bewundern. So sind wir den ganzen Tag auf den verschiedenen Trails herumgelaufen und -geklettert. Das Schöne hier ist, dass es Strecken für alle Ansprüche gibt – vom gemütlichen Spaziergang bis hin zum Zweitagesmarsch, bei dem ein gutes Stück im (!) Fluss zurück gelegt wird – die Schlucht hat halt nur für den Fluss platz. Wir haben es bei den leichten und mittleren Schwierigkeitsgraden belassen – auch wenn ich nur zu gern durch den Fluss gewatet wäre. ;-)

Interessant war auch, wie nah uns diverse Tiere gekommen sind. Es waren zum Glück nur freche Squirrels und ein Reh mit seinem Kitz und nicht der Mountain Lion. Ein wenig bedenklich war nur, wie zahm die Squirrels erschienen und wie viele Menschen versucht waren, diese Tiere zu streicheln. Es sind ja immer noch Wildtiere und Kinder sind dort auch genug herumgesprungen – alles in allem keine guten Vorbilder. Zumal überall gewarnt wurde, dass diese süßen kleinen puscheligen Zeitgenossen durchaus zubeißen können und es auch tun (Wunden mussten mit 13 (!) Stichen genäht werden). Über das Verhalten mancher Erwachsener konnten wir einfach nur den Kopf schütteln. Aber wie heißt es so schön – es gibt mehr dumme Menschen als Semmelbrösel.

Alles in allem verging der Tag wie im Flug und wir machten uns am späten Nachmittag auf dem Weg zu unserem Quartier in einem kleinen Ort namens Hurricane. 

Der ist ca. 20 Meilen vom Park entfernt. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Abstecher in einen Ghost Town aus dem späten 19. Jahrhundert namens Grafton gemacht. Leider war dort alles Sehenswerte mit Stacheldraht abgesperrt und die Tore verschlossen. Scheinbar sollen dort nur geführte Touren stattfinden. Irgendwo verständlich aber dennoch schade.

Der Rest des Tages war Routine, im Motel einchecken, Taschen und Verpflegung aus dem Auto ins Zimmer schleppen, Essen (chin. Buffet mit All You Can Eat – sehr lecker!), Tagebuch schreiben und nun - gute Nacht.

Montag, 20. September 2010

Tag 13: Torrey - Tropic

Dieser Tag hat nicht ganz so gut begonnen, wir haben das Frühstück verpasst, warum geht das auch nur bis um neun Uhr und wer kam auf die Idee mit der Zeitverschiebung innerhalb der USA? Naja, nicht zu ändern, wir haben ja noch Bananen, Möhren und Müsliriegel. Also alles, was für ein ausgewogenes Frühstück notwendig ist. Naja fast, der Kaffee hat gefehlt. Den haben wir uns dann nach einer Stunde Fahrt an einer Tankstelle organisiert. So konnte der Tag dann los gehen. Die Route führte uns heute wieder durch fantastische Landschaften. Von dichten Wäldern über weite Steppen bis hin zu steilen Pässen auf knapp 3.000 Meter Höhe. Die Größe des Dixie Forests und des Grand Staircase Escalante National Monuments hat uns mal wieder in Erstaunen versetzt. Zwischenzeitlich sind wir quasi auf dem Kamm des Berges in etwa 2.500 m Höhe gefahren, links Abhang, Mitte Strasse, rechts Abhang – da wird einem schon ein bisschen mulmig zumute.


An dieser Stelle sei unsere treues Pferd noch einmal gelobt. Wir haben heute die 3.000 Meilen überschritten, kam uns gar nicht so viel vor, und der Mustang verrichtet treu seinen Dienst, ganz im Sinne seines Namensgebers. Die Strecke selbst war nur etwas mehr als einhundert Meilen lang und so hatten wir noch mehr als genug Zeit, um uns die Felsformationen im Bryce Canyon National Park zu Gemüte zu führen.

Nach der Menge an Steinen und Felsen der letzten Tage stellt sich langsam eine Art der Gewöhnung ein – Steine in verschiedenen Farben und Formen. Dennoch konnten diese Felsen und Steine wieder einmal beeindrucken. So haben wir wieder gestaunt und eine Menge Fotos geschossen.














Nach dem Bezug des Motels haben wir die halbwegs vernünftige Internetverbindung dazu genutzt die nächsten Hotels zu buchen. Dann machte sich auch schon der Magen bemerkbar. Nur mit dem Frühstück versorgt wollte der nun doch ein wenig mehr zu tun haben. Gut das in diesem winzigen Ort (Tropic, Utah) hier eine recht preiswerte Pizzeria steht, also nichts wie hin, guten Appetit und dann gute Nacht.

Sonntag, 19. September 2010

Tag 12: Blanding - Torrey

Die Nacht war irgendwie viel zu kurz, aber nichtsdestotrotz mussten wir weiter auf unserem Weg. Dieser hat uns zuerst durch die bereits vom Monument Valley bekannte rote Felslandschaft mit nicht weniger beeindruckenden Formationen geführt. Es gibt dort zwar nicht so viele einzeln stehende Felsen und bekannt aus Film und Fernsehen sind sie wahrscheinlich auch nicht, aber nett anzusehen sind sie alle mal. Der erste Stop des Tages war dann am Natural Bridges Monument und wir haben uns im Visitor Center erst mal einen Plan abgeholt. Am ersten Aussichtspunkt angekommen haben wir gestaunt. Eine Brücke quer durch den Canyon ganz aus Sandstein geschaffen von Wind und Wasser. Am nächsten Haltepunkt konnte man hinunter steigen und sich die ganze Geschichte aus der Nähe ansehen. Marc hat also den Rucksack mit ein wenig Proviant und Wasser aufgeschnallt und wollte ein Stück näher ran um bessere Fotos zu bekommen. Ich musste passen, da ich dank einer kleinen Erkältung etwas kurzatmig bin und es ziemlich steil runter gehen sollte. Nach einer knappen Stunde bin ich dann doch ein paar Meter runter gestiefelt und da kam mir Marc auch schon entgegen – total verschwitzt aber glücklich grinsend. Er war natürlich doch bis unten gewesen...


Die nächsten beiden Brücken haben wir uns aber wirklich nur von oben angesehen. Die Mittagshitze macht einem ganz schön zu schaffen. Und wirklich trainiert ist man als Bürohengst/-stute ja nun auch nicht gerade.

In der Nähe von Hite überquerten wir den Colorado River und konnten von einem Aussichtspunkt aus sogar Wasserskifahrer beobachten, wie sie ihre Runden drehten. Wir waren mitten im Glen Canyon gelandet.


Dann wurde es plötzlich relativ trist und wir fanden uns umgeben von einem grauen Felsmassiv mitten im Nirgendwo wieder. Gespenstisch und trotzdem irgendwie schön.

Einige Bergkuppen später wurde es mit einem Mal grün – saftige Wiesen und Bäume säumten unseren Weg. Da schien ein Fluss zu fließen und schon glitzerte es zwischen den Büschen am Wegrand. Die Felsen änderten ihre Farbgebung auch wieder hin zu rot und schon waren wir im Capitol Reef National Park. Je weiter wir fuhren um so enger kamen die Felsen an die Straße – es eine wirklich schöne Gegend hier. An unserem Hotel in Torrey angekommen haben wir dann erst mal was zum Abendessen gesucht. So schön wie die Landschaft auch ist – wirklich Zivilisation sucht man hier vergebens. Wir haben aber ein nettes Lokal mit Panoramablick finden können und uns die Bäuche vollgeschlagen. Wirklich lecker – aber viel zu viel.. Mehr rollend als fahrend sind wir zurück ins Hotel und haben uns schon mal für die nächsten Ziele präpariert. Morgen geht es weiter zum Bryce Canyon.