Montag, 4. Oktober 2010

Tag 27: San Francisco

Ein bisschen wehmütig sind wir heute schon gewesen – unser letzter Tag in San Francisco. Marc macht zudem leider noch eine Erkältung zu schaffen und so haben wir den Tag ruhig angehen lassen und ihn richtig genossen. Zunächst erstmal frühstücken und dann den Tagesverlauf planen. Back on the road sah es zunächst nach einem ähnlich trüben Tag wie gestern aus, aber weit gefehlt. Ab der Stadtgrenze strahlte uns die Sonne entgegen – da wollte sich San Francisco zum Abschied scheinbar noch mal von seiner besten Seite zeigen. Daher wurde der Plan kurzerhand umgeschmissen und wir wollten uns direkt zur Golden Gate Bridge aufmachen. Nach einem kurzen Shoppingstop beim heimischen MINI-Händler konnte es auch schon losgehen. Auf Grund der frühen Stunde und dem daraus resultierenden Stand der Sonne diesmal von der Südseite aus. 
Der erste Halt war am View Point – schon mal ganz nett. Von dort aus konnte man allerdings das darunter liegende Fort Point erspähen und das versprach tolle Motive aus einer ganz anderen Perspektive. Also nichts wie hin und losgeknipst. Direkt bei der Einfahrt auf den Parkplatz verschlug es uns kurz die Sprache. Eine riesige Welle brach sich direkt vor unserer Frontscheibe. Was für ein Schauspiel. Während das Pferdchen also im Meerwasser planschte, haben wir aus sicherer Entfernung ein paar schöne Schnappschüsse machen können.



Nächster Halt war die Lombard Street mit ihren berühmten Windungen. Zunächst haben wir die Lage zu Fuß erkundet. Es ist ganz schön steil und man kommt ordentlich aus der Puste. Dann musste unser stolzes Roß die Straße bewältigen und das tat es auch – mit Bravour!

Weiter ging es nach China Town. Es gibt nicht wirklich viel darüber zu sagen. Es sieht ganz nett aus, es riecht interessant, die Klänge können einem zumindest kurz die Hektik nehmen, das Stimmenwirrwar ist faszinierend, aber spätestens bei der dritten Winkekatze wird einem klar – hier gibt es auch nur Kitsch und Krempel. 


Also haben wir schnell die Biege gemacht und sind über einen letzten Stop am Pier noch mal zur Nordseite der Golden Gate Bridge gefahren. Auch hier haben wir noch ein paar Fotos vom berühmtesten Wahrzeichen San Franciscos gemacht und uns dann überlegt, wo man was zu beißen herbekommen könnte. 


Die Vorschläge reichten vom Burgerbrater unseres Vertrauens über weiß nicht bis hin zum Cliff House – letzteres hat gewonnen, sollte der letzte Abend doch noch mal was besonderes werden. Dort angekommen haben wir noch einen kurzen Spaziergang gemacht und sind dann zum Dinner eingekehrt. Hmmm – war das lecker! Frisches Seafood auf unglaublich wohlschmeckende Art und Weise zubereitet – kurz, wir haben uns ein letztes Mal die Bäuche vollgeschlagen und im Sonnenuntergang dem Ende unserer Hochzeitsreise entgegen geseufzt. 




Tag 26: San Francisco

It's Alcatraz-Time... Leider bedeutet das zunächst mal früh aufstehen – an einem Sonntag! Na gut – man weiß ja wofür. An der Pier einen öffentlichen Parkplatz angesteuert, das Tagesmaximum gelöst und schon ging es über die Straße zum Boarding. Wir haben uns einen Platz an der Reeling gesucht und so trotz des etwas trüben Wetters einen guten Blick auf die Insel der Vögel bekommen. An Land wurden alle Neuankömmlinge von Ranger Richi begrüßt und in die Besonderheiten der Insel eingewiesen. Um dem Getümmel zu entkommen, haben wir uns erst mal den kurzen Einführungsfilm über die Insel angesehen und wurden auf diesem 
Weg damit vertraut gemacht, dass die Insel ursprünglich ein Fort der Armee war, dann in den 30ern zu einem Gefängnis umfunktioniert und später dann zum Nationlapark erklärt wurde. Zwischenzeitlich hatten sogar mal die Native Amerikans (Indianer) die Insel besetzt.
Unser nächster Weg führte uns dann in das berühmte Gefängnis. Wir haben im ehemaligen Duschraum die Geräte für die Audiotour erhalten und wurden dann per deutscher Stimme von Band durch die einzelnen Bereiche geführt. Gar nicht so blöd die Idee übrigens – bis auf die Proteste ein paar ganz kleine Kinder war es dadurch erstaunlich ruhig in den Gängen – trotz einer nicht unerheblichen Anzahl an Besuchern.

Die Zellen sind nicht besonders gemütlich, aber das sollten sie wahrscheinlich auch nicht. Übel waren allerdings die Isolationszellen in Block D – stockfinster war es da drin und das obwohl die Tür noch auf war. Beängstigend, dass dort einige Insassen bis zu 19 Tage drin saßen. Man wurde während der Führung auch über die verschiedenen Ausbruchsversuche aufgeklärt und die berühmten Insassen informiert. Über Al Capone wurde gesagt, dass sich mit ihm niemand anlegen wollte, da er so drahtig wie ein Pittbull bzw. Straßenkämpfer gewesen sei. Allerdings hat ihn die Syphillis sprichwörtlich in den Wahnsinn getrieben.
Zu sehen gab es außerdem noch die Bibliothek, den Besuchsraum, die Freiganganlagen, den Speisesaal mitsamt Küche und man höre und staune sogar Gärten, die zum Teil von den Insassen selbst gepflegt wurden. Interessant war auch, dass die Familien der Wärter zum großen Teil ebenfalls auf der Insel gewohnt haben. Da haben im Prinzip die Kinder im Schatten der Gefängniszellen gespielt. Zur Schule sind sie allerdings nicht per Bus sondern per Boot gefahren worden. ;-)
Nachdem wir die Insel in knapp 4 Stunden hinreichend erkundet hatten, sind wir wieder zurück an Land gegangen und haben uns am Pier 39 jeder eine Clam Chowder, eine berühmte Muschelsuppe im Brotteig gegönnt. Hmm – lecker..

Da bereits die Sonne durch die Wolken geschielt hat, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und sind zur Golden Gate Bridge weitergefahren. Allerdings haben die Einheimischen tatsächlich Recht, wenn sie sagen, dass sich das Wetter innerhalb von Minuten schlagartig ändern kann. Auf der einen Seite noch strahlenden Sonnenschein gehabt, doch als wir auf der anderen Seite angekommen waren und uns rumgedreht haben, versteckte sich die Brücke gerade in den Wolkenfetzen, die vom Meer her reingetrieben wurden. Wir haben von mehreren Punkten aus 
unser Glück versucht und hoffen, dass wenigstens ein
 guter Schuss dabei ist.
Nahezu völlig durchgefroren haben wir uns dann in den Nachmittagsstau begeben und sind zum Aufwärmen zurück ins Hotel gefahren.

PS: Bilder hochladen klappt immer noch nicht

Samstag, 2. Oktober 2010

Tag 25: San Francisco

Der nächste Tag in dieser wunderbaren Stadt. Ganz ohne zerrissene Jeans sind wir durch ein paar wirklich schöne Ecken gewandert. Und an jeder gibt es etwas Anderes zu sehen, von kleinen Geschäften die irgendwie an Paris erinnern bis hin zu verrückt geschmückten Häusern – Halloween naht. Einziger Wermutstropfen: das Wetter war heute nicht so berauschend – der berühmt berüchtigte Nebel hatte die Stadt fest im Griff. So fiel zum Einem der geplante Besuch der Golden Gate Bridge flach und zum Anderen lies es sich recht schlecht fotografieren – eher dunkle Motive verziert mit vom Streulicht gleißend hellem Himmel. Beim nächsten Stop im Walt Disney Family Museum war das alles kein Problem, dort war fotografieren untersagt. Das Museum selber erzählte das Leben von Walt Disney und seiner Familie. Garniert ist das mit Erläuterung zur Entstehung eines Trickfilms, erst nur in schwarzweiß, dann mit Ton und schließlich in Farbe. Was mir gar nicht so bewusst war, ist das doch schon recht stattliche Alter einiger Filme. Nach spannenden drei Stunden ging es wieder hinaus in den Herbst und weiter in den japanischen Garten.


Auch hier verbachten wir einiges an Zeit mit sitzen, laufen und gucken. Gegen sechs Uhr schloss der Garten dann. Gut so, denn mit ca. 12°C war es auch recht frisch. Auf dem Heimweg gab es dann noch einen leckeren 1000 Kalorien Burger – zumindest für die männlich Hälfte unserer Reisegruppe. ;-)

Tag 24: Sacramento - San Francisco

Auch ohne Blumen in den Haaren ging es heute wieder an den Start- und leider auch Endpunkt unserer Reise. Die Fahrt war recht kurz und wir konnten auch gleich ins Hotel einchecken. Dann ging es sofort in Richtung Zentrum. Irgendwo in Financial District haben wir das Pferd in der Tiefgarage geparkt und sind dann zunächst der Nase nach losgelaufen. Prompt kamen wir an einer der Cable Car Linien an. Kurz gewartet und dann kam auch schon so ein (prä)historische Gefährt. Die ersten Stationen sind wir auch stilecht stehend an der Seite gefahren. Dann taten sich schon die



ersten Hügel auf – irre oder bekloppt, diesem Gelände ein Schachbrettmuster aufzuzwingen. Aber im Gegensatz zu den anderen Städten erfrischend anders und abwechslungsreich. Nach einer Weile, drei Block im fast 30° Winkel bergauf und einmal umsteigen für „läppische“ $10 sind wir am Hafen angekommen und konnten einen ersten Blick auf Alcatraz sowie die Golden Gate Bridge werfen. Sehr hübsch, letztere zumindest. Am Pier 39, einer Touristenfalle vom Feinsten, gab es allerlei Kram käuflich zu erwerben und natürlich Restaurants ohne Ende. Wirklich sehenswert waren


aber die Seelöwen, welche seit 1989 auf ein paar Flößen vor dem Pier ihr Lager aufgeschlagen haben. Weiter ging es den Hafen entlang, nächster Stop: Pier 33 – dort starten die Touren nach Alcatraz. Für heute und Samstag war schon alles ausverkauft und so haben wir den Sonntag gebucht. Zurück zum Pferd sind wir dann immer am Hafen entlang gelaufen und haben die entspannte Stimmung des abendlichen San Franciscos aufgesogen – zum Glück haben wir hier noch ein paar Tage. Bei der Fahrt ins Hotel wählten wir zielsicher die Route, welche am längsten dauert, direkt am Stadion der San Francisco Giants vorbei – die hatten natürlich gerade ein Heimspiel. 





Donnerstag, 30. September 2010

Tag 23: Kingsbury - Sacramento

Das Tagesziel ist Sacramento, die Hauptstadt Kaliforniens. Zu sehen gibt es hier vor allem die noch erhaltene Altstadt sowie das Capitol samt des dazugehörigen Parks. Die Fahrt dauerte mit rund zwei Stunden nicht wirklich lang. Die Altstadt war auch gut ausgeschildert und so fanden wir uns mir nichts dir nichts mitten in dieser wieder. Also geparkt und Fotoapperat raus. Zu sehen gab es vier Blocks mit original erhaltenen Häusern aus der Gründungszeit. Hübsch anzusehen. Beherbergt haben diese Häsuer ausschließlich Restaurants sowie Shops die allerlei Krimskrams und Staubfängern feil boten. Gleich neben an liegt der historische Bahnhof samt Museum. Das haben wir uns allerdings nicht näher angeschaut sondern sind durch den Einbahnstrassendschungel zum Capitol gefahren. 



Dort angekommen sind wir im Park welcher das Capitol umgibt von Schatten zu Schatten gesprungen, wir hatten heute wieder 34 °C. Insgesamt haben wir bei unserem Besuch einen ungewöhnlich heißen Herbst in dieser Gegend erwischt. Die Wettervögel im Fernsehen überschlagen sich ständig mit Feststellungen wie außergewöhnlich warm es doch für diese Jahreszeit sei. Vor zwei Tagen wurde in LA mit 105°F ein Allzeithoch für diesen Tag gemessen. Das Gebäude ist recht beeindruckend, mächtig groß und von vorn und den vorderen Seiten auch sehr schön. Der Anbau im hinteren Teil lässt allerdings ein wenig Geschmack vermissen – ein einfacher Funktionsbau der nicht so recht passen mag. Arnie hat sich auch nicht blicken lassen und so sind wir durch die Fußgängerzone (!) zurück zum Pferd und ab ins Hotel. Dort haben wir uns im Pool abgekühlt und den Tag gemütlich ausklingen lassen.


Tag 22: Kingsbury / Lake Tahoe

Heute haben wir die Gegend als genau das genutzt wofür sie bekannt ist – Urlaub. Also keine Besichtigungen oder ähnliches sondern schön lange schlafen, ein wenig Minigolf auf einer witzig gestalteten Anlage und abschließend noch ein Besuch im lokalen Movie Theater. Gesehen haben wir Wall Street mit Michael Douglas, den kann man sich durchaus anschauen. Dann neigte sich der Tag auch schon dem Ende zu.

Mittwoch, 29. September 2010

Tag 21: Mammoth Lakes - Kingsbury

Der heutige Tag begann so richtig erst bei Starbucks, ein Morgen ohne Kaffee ist einfach kein Morgen. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg, um die in der Nähe liegenden Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Punkt eins sind die sogenannten Devil's Postpiles, frei übersetzt des Teufels Telegrafenmasten. Hinter dieser recht blumigen Beschreibung versteckt sich eine Formation aus meist sechseckigen Basaltsäulen. In Deutschland würde das Ganze wohl Basaltsäulenformation heißen – nicht ganz so spektakulär. Die Fahrt dorthin verlief mitten durch ein Skigebiet welches denen in den Alpen recht ähnlich war. So kam es, dass ich die Ranger(in) am Eingang des State Monuments mit „Guten Morgen“ begrüßte. Im selben Moment fasste ich mir an den Kopf und sie begrüßte mich ebenso mit einem „Guten Morgen“. Der Tag geht ja schon gut los...



Im Tal angekommen wartete ein kurzer Trail zum Devil's Postpile auf uns. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einer jungen Dame mit dem Hinweis das der Trail closed sei empfangen, aber das sollte nicht lange dauern. Kurz darauf hallte ein Schrei „OPEN THE TRAIL“ durch den Wald. Die Dame lächelte uns an und wir liefen weiter. Kurz darauf erblickten wir den Grund der Sperrung, mehrere Arbeiter waren damit beschäftigt Steine umher zu schieben. Obwohl, geschoben hat nur einer und die Anderen acht stand drum herum, sahen zu, gaben Ratschläge oder unterhielten sich über etwas anderes. Der Sozialismus ist also auch hier aufzufinden – wenn Erich das wüsste. Die Säulen selber waren nun schnell erreicht. Wirklich sehr interessant dies so zu sehen, am Besten man schaut sich einfach die Bilder an. Auf dem Rückweg lagen an der Arbeitergruppe ein paar Steine weniger, gearbeitet hat weiterhin nur einer.


Nächster Punkt war der Horseshoe Lake an dessen Ufern durch das poröse Vulkangestein und durch selbige Aktivitäten eine Menge Kohlendioxid freigesetzt wurde und wird. Dies hat dazu geführt, dass die dortigen Bäume weggestorben sind und nur noch als Skelette in der Gegend rumstehen. Zusammen mit den vielen Warnhinweisen zum Kohlendioxid – nicht hinlegen, kleine Kinder tragen, keine Sportarten bei denen man aufs Gesicht fallen könnte, usw. - bilden die Baumskelette eine Art Horrorfilmstimmung, also nichts wie weg.

Unser Weg führte uns weiter in Richtung Norden. An einer unauffälligen Einmündung bogen wir ab und folgten einer unbefestigten Strasse. Diese führte uns zum Obsidian Dom, einem 20 Meter hohem, erkalteten Lavastrom. Da keine Verbotsschilder zu finden waren, und im Reiseführer geschrieben steht, dass man da hoch klettern kann, tat ich das dann auch. Oben angekommen empfing mich eine Steinwüste sondersgleichen. Kleine und große Gesteinsblöcke lagen wild durcheinander herum und bildeten eine Landschaft die sofort an Mordor aus „Der Herr der Ringe“ erinnerte. Beim Abstieg kam ich mir dann auch wie Frodo und Sam vor dem Schwarzen Tor vor. Asche und kleine Brocken gaben der Erdanziehung immer wieder nach, das war mir beim Aufstieg so nicht aufgefallen. Aber egal, ich bin wieder gut unten angekommen.


Weiter in Richtung Norden machten wir am Mono Lake einen weiteren Stop. Dieser See ist bekannt geworden, nachdem sein Wasserspiegel um 15 Meter gefallen war. An dieser Stelle einen Dank an LA, dort wurde und wird das Wasser abgeleitet. Durch die Senkung kamen aber auch die Tufas zum Vorschein. Dies sind Gesteinsformationen die sich unter der Wasseroberfläche durch aufsteigende, mineralreiche Quellen entstanden sind. Heute dienen sie als Touristenattraktion und Sitzplatz für Möwen und Enten, könnte also schlimmer sein.

Nun standen noch 90 Meilen in Richtung Norden zum Lake Tahoe vor uns. Nach derer 50 überkam mich die Müdigkeit. Somit gab es noch eine Premiere an diesem Tag, Doreen ergriff das Steuer. Ok, in Torrey hat sie uns auch schon vom Restaurant zum Hotel gefahren, aber das war ja nur eine Meile. Auf dem Beifahrersitz platz genommen war die Müdigkeit weg, na toll. So nutzte ich die Gelegenheit auch mal Bilder aus dem fahrenden Auto zu machen, ein oder zwei sind sogar was geworden.

Unser Ziel für heute nennt sich Kingsbury, liegt direkt am Lake Tahoe und ist ca. 20 Meilen südwestlich von Carson City gelegen. Nach dem Bezug unserer Suite, ja die gabs hier günstig, machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt Nevadas. Hauptziel war ein dortiger Elektronikfachmarkt, in dem ich mir Reinigungsgerät für den Sensor der Kamera erhoffte. Der hatte Staub abbekommen und dieser macht sich durch dunkle Punkte im blauen Himmel unschön bemerkbar. Der Verkäufer, der übrigens gerade einen Deutschkurs begonnen hat, hatte nicht so ganz das Richtige aber immerhin ein Objektivreinigungsset indem ein Blasebalg enthalten war, her damit.

Nun hieß es Nahrung besorgen. In unserem Hotel haben wir eine voll ausgestattete Küche und so wollten wir mal wieder selber Kochen. Also ab in den benachbarten Walmart und Zutaten samt Getränke besorgt. Bei der Kasse haben wir wieder die langsamste erwischt. Beim Bier fragte die Dame nach meiner Photo-ID. Kein Problem, kennt man ja, also den Auswies überreicht. Durch die Fragezeichen über ihr zeigte ich ihr dann das Geburtsdatum. Dann fragte sie ihre Kollegin etwas mit Germany, diese zuckte die Schultern und so rief unsere Fachkassiererin ihren Supervisor. Diese junge Dame machte uns dann klar, dass man laut Walmart Policies nur mit einer US-ID Alkohol kaufen kann, ausländische Pässe und Ausweise werden nicht akzeptiert. Is klar, ins Land einreisen kein Problem, aber dieses Dokument taugt nicht zum Bier kaufen. Nach kurzer Diskussion war klar, dass das zu Nichts führen würde (ja, es gibt sicher Leute die sich diese Policy hätten zeigen lassen aber wir hatten Hunger), also das Getränk zurück auf den Tresen geknallt und gut.

Im Laden in Kingsbury fragte die Dame an der Kasse auch nach dem Ausweis, fragte wo der her sei und bei der Antwort Germany und dem Beck's auf dem Band meinte sie nur „Oh yea, american beer must taste like water for you“, ganz unrecht hat sie ja nicht. Am Hotel angekommen verlängerten wir den Aufenthalt um eine weitere Nacht, haben das wohl leckerste Essen der vergangenen drei Wochen genossen (Nudeln mit Tomatensoße) und haben diesen wirklich ereignisreichen Tag vor dem zimmereigenen Kamin gemütlich ausklingen lassen.

Montag, 27. September 2010

Tag 20: Mariposa - Yosemite - Mammoth Lakes

Wie gestern schon vorausblickend erwähnt, stand der Yosemite Park für heute auf der Liste. Dieses Mal sind wir in den nördlicheren Teil des Parks gesteuert. Hier wurde auch der kleine Nachteil dieses Parks mehr als deutlich – man fährt immer eine kleine Ewigkeit. Die Distanzen sind recht groß und auf den engen Bergstrassen kommt man freilich nicht so recht voran. Aber dafür gibts Aussicht und Natur satt. Nach guten eineinhalb Stunden sind wir dann oben auf rund 2800 Meter angekommen. Tjo, was soll man sagen, die heutigen Anblicke haben die gestrigen locker getopt. Unser erster Stop war an einem klaren und kalten Bergsee. Der kann natürlich nicht so klar bleiben, also Schuhe aus und die Füße rein ;-) So verweilten wir dort eine ganze Weile, saßen da, haben geguckt und ein wenig fotografiert. Auffällig an solchen Orten ist, dass zwar einige Menschen dort anhalten und Fotos schiessen, aber die die länger bleiben und einfach nur schauen, sprechen recht häufig deutsch – naja, vielleicht ist das auch nur Einbildung.

Irgendwann sind wir dann weiter gezogen, mitten durch die Bilderbuchlandschaft dieser Hochebene. Ab und an haben wir noch einen Halt eingebaut und wieder geschaut und gestaunt.


Am frühen Nachmittag haben wir dem Yosemite NP dann auf Wiedersehen gesagt. Für heute stand ja noch der Mono Lake, Bodie – eine Geisterstadt und die Mammoth Lakes auf dem Plan, wo wir auch übernachten wollten. Nach unserer letzten Geisterstadterfahrung haben wir uns zunächst auf den Weg nach Bodie gemacht – wird ja sicher nicht so lange dauern.


Nach 10 Meilen Asphalt und 3 Meilen Schotterstrasse haben wir die alte Goldgräberstadt erreicht. Sie wurde 1859 gegründet und erreichte mit rund 10.000 Einwohnern im Jahre 1879 ihren Höhepunkt. Irgendwann versiegte das Gold und so verließen die Einwohner nach und nach die Stadt bis sie schließlich Ende der dreißiger / Anfang der vierziger Jahre ganz verlassen war. Durch die geringe Luftfeuchte sind nach wie vor recht viele Gebäude erhalten. Einzelne kann man sogar direkt betreten, bei den Meisten zumindest durch die Fenster schauen. Das Ganze ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Zum Teil wirkt die Einrichtung so, als ob die ehemaligen Bewohner spontan aufgebrochen sind und alles so zurück gelassen haben, wie es war. So wurde aus dem vermuteten kurzen Stop ein längerer Aufenthalt in vergangener Zeit.


Wieder beim Pferd angekommen haben wir den Mono Lake auf morgen verschoben – wir fahren da ja sowieso wieder vorbei. Also gleich direkt nach Mammoth Lakes und eine gute Nacht.

Sonntag, 26. September 2010

Tag 19: Tulare - Yosemite - Mariposa

Heute hatten wir wieder die Wahl zwischen Highways und Nebenstrassen und haben uns für die Highways entschieden. So sollten wir mehr Zeit für den Besuch des Yosemite Nationalparks haben. Wie üblich gab es am Eingang eine Zeitung mit Infos über den Park sowie eine recht gute Karte. Diese haben wir dann gleich studiert und uns auf dem Weg zum Glacier Point, welcher den besten Blick über das Tal ermöglichen soll, gemacht. Auf dem Weg dorthin gab es wieder einige Zwischenstopps bei denen man entweder direkt am Aussichtspunkt ist oder erst einen kurzen Fußmarsch erledigen muss. Sehr bequem das Ganze. Natürlich gibt aus auch im Yosemite eine Unmenge an richtigen Wanderwegen auf denen sich Wanderer jeglicher Konditionsstufen austoben können. Wir haben es heute bei zwei kleinen Wegen belassen.

Auf dem ersten haben wir sogleich ein Pärchen wieder getroffen, mit denen wir vor gut einer Woche den Lower Antelope Canyon erkundet hatten – die Welt ist ein Dorf. Am Glacier Point angekommen bot sich uns ein wirklich toller Blick auf das Tal und die umgebenden Berge. In einiger Ferne waren, trotz Trockenheit, noch die Nevada und die „hab ich gerade vergessen“ Wasserfälle erspähen können.

Ein Wasserfall war auch das nächste Ziel, genauer der Bridalveil Fall. Hier stürzt sich das Wasser rund 190 Meter in die Tiefe. Die Wassermenge am heutigen Tag war allerdings sehr gering. Aber so konnte man schön beobachten wie das Wasser dem Wind folgte. Den nächsten geplanten und größten Nordamerikas, den Yosemite Fall, mussten wir ausfallen lassen. Der hat wohl auch Urlaub und kommt eventuell erst nach dem nächsten größerem Regen, garantiert im nächsten Frühjahr wieder – hat der ein Leben.

So sind wir noch ein wenig durch das Yosemite Village geschlendert und haben uns dann auf den Weg in Richtung Hotel begeben. Morgen werden wir noch einmal vorbei schauen.

Tag 18: Ridgecrest - Sequoia - Tulare

Das Tagesziel für heute: nichts weniger als der größte (nicht der höchste aber dem mit dem größtem Volumen, quasi der Stämmigste) lebende Baum dieser Erde – der General Sherman Tree. Dieser zwischen 1900 und 2500 Jahre alte Baum steht im Sequoia National Park. Dieser liesse sich relativ einfach über die Highways erreichen. Wir haben allerdings den direkten Weg durch die Berge genommen. Diese Route hat mit malerischen Landschaften angefangen, kleine Wälder, Wiesen, Seen, malerische Wasserfälle, dazu Temperaturen im hohen zwanziger Bereich und kein Dach – herrlich.

Dann ging es so richtig in die Berge. Das hieß knapp 70 Meilen bergab, bergauf und nahezu keine Geraden – rechts, links, rechts, links, rechts, rechts, links, rechts, links, links, rechts – irre. Danach durften wir wieder amerikanische Standardstrassenkost genießen – eine Wohltat. Nach einer Fahrt durch Amerikas „Obstkorb“ war es am Anfang des Sequoia NP damit aber wieder vorbei, dort ging es wieder hin und her. Belohnt wurde der „Aufwand“ mit großartiger Natur und Aussichten auf die Sierra Nevada. Dazu noch diese beeindruckenden Urzeitriesen die selbst mit einigem Abstand und Weitwinkelobjektiv nicht so recht aufs Bild passen wollen. Der beste Weg diese Prachexemplare zu genießen ist einfach in diesem Wald herumzulaufen. Das haben wir dann auch recht ausgiebig getan.

Dann wurde es auch schon wieder dunkel und wir haben uns auf den Weg zum Hotel gemacht. Der Rest des Tages lief dann wie üblich, ein wenig einkaufen, essen, schreiben, schlafen.


Freitag, 24. September 2010

Tag 17: Las Vegas - Death Valley - Ridgecrest

Nach dem Packen, beim Kaffe bei Starbucks, war unsere einhellige Meinung – in Las Vegas lässt es sich aushalten. Aber der Wagen der rollt – heute in Richtung des Tals des Todes – huhuuu. Sicherheitshalber und zum ersten Mal alle möglichen Flüssigkeitsstände gecheckt und auf geht’s. Eine der vielen Überraschungen dieser Reise sind die enormen Höhenunterschiede, die diese Landschaft zu bieten hat. Klar, auf der Karte ist das alles farblich schön dargestellt aber im Maßstab 1:1 und in 3D schaut das doch anders aus – beeindruckend.

Unser erster Stopp war das Badwater Basin, mit rund -86 Metern der tiefste Punkt in Nordamerika. Wärmetechnisch hielt es sich in Grenzen. Etwas über 42°C sind in der Ecke nicht wirklich viel. Allerdings sind wir um die Mittagszeit dort gewesen und dieser Punkt des Death Valleys ist von einer Anhöhe geschützt. An sich gibt es dort nett anzuschauende Salzablagerungen zu sehen. Die freie Begehbarkeit der Ebene hat allerdings für einen breiten Laufweg gesorgt. Für Fotos blieb also nur ein Lösung – ab in die Ebene. Dort gestaltete sich das Klima deutlich anders. Brennende Sonne und ein warmer Wind sorgten beim 30 minütigen „Spaziergang“ für einen Verbrauch von 1,5 Liter Wasser plus ordentlichen Durst bei der Ankunft am Pferd. Holla die Waldfee, der Mustang ist da genügsamer.

Weiter ging es über den Devils Golf Course (keine Ahnung warum diese Ecke so heißt) in Richtung der Sanddünen von Stovepipe Wells wo mich beim fotografieren doch glatt ein bremsenartiges Insekt gestochen hat. Naja, das Vieh will ja auch leben. Nun folgte ein 20 Meilen weiter Aufstieg zurück in die Berge, gesäumt von Warnschildern wodurch das Fahrzeug alles überhitzen kann. Dem Mustang war das egal. Kurz darauf ging es wieder bergab nur um dann in wirklich spaßiger Manier wieder bergauf zu gehen. Zitat Doreen: „Ach ja, du hast deinen Spaß“ - jep.

Unsere Übernachtung für heute ist ein Nest namens Ridgecrest. Mehr gibt es darüber auch nicht zu sagen aber es dient als guter Zwischenstop für das morgige Ziel.


PS: Ich habe keine Ahnung warum das Schriftbild auf einmal anders aussieht. Font und Schriftgröße sind die selben...

Tag 16: Las Vegas


Also eins muss man den Amis ja lassen – Vorhänge können die aufhängen. Zusammen mit den getönten Scheiben und dem langen Vorabend haben wir uns heute erst gegen elf aus dem Bett geschält. Dann sind wir recht ziellos aufgebrochen und sind wo gelandet – na klar beim Einkaufen – schon wieder. Aber so schlimm war das gar nicht, im Gegensatz zum Alltag hat man ja Zeit. So sind Schuhe, Hosen, T-Shirts und Hemden in die Beutel gesprungen – trotz kleinem Kofferraums. 


Dann dämmerte es so langsam, und wir begannen unsere Sightseeing Tour. Punkt eins war das Venetian – wirklich gut gemacht – Hut ab. Hier und da fühlte man sich wirklich nach Venedig versetzt. Beim Schlendern durch die Gassen sind wir irgendwann auf einen Sicherheitsmenschen, ganz im Stil der italienischen Carabinieri gekleidet gestossen der uns höflich darauf hinwies, dass wir uns im Bereich für Gäste aufhalten – ups. Aber, ganz im Gegensatz zur sonstigen amerikanischen Gewohnheit für jeden Mist ein Schild aufzustellen, stand dort keins. Den Ausgang haben wir dann auch noch gefunden und sind geradewegs zum Treasure Island auf der anderen Straßenseite. Dort gab es dann eine 15-minütige Show namens „Sirens of TI“ zu sehen. Knapp bekleidete Damen (nett und zum Glück standen wir auf der richtigen Seite) und Herren (wen interessierts) haben sich erst gegenseitig bekämpft und am Ende dann doch lieb gehabt – Story naja, Effekte super.



Danach sind wir im Paris gelandet – ähnlich wie das Venetian aber dennoch ganz nett. Vor allem das Casino war im Gegensatz zu den anderen recht hell und mit relativ frischer Luft ausgestattet. Dazu französische Musik und Crêpes – dazu später mehr – Ziel war ja das Bellagio. Vorbei an diversen Kleinkünstlern und Menschenmassen die sich vor diesen tummelten sind wir dann dort gelandet. Ich habe langsam das Gefühl ständig mit Superlativen um mich zu werfen aber anders lässt sich das alles nicht beschreiben – zumindest mir fehlt dazu der Wortschatz. Zurück zum Thema – die Wassershow sollte sich niemand entgehen lassen. Ich persönlich hätte dort die ganze Nacht bleiben können – wundervolle Musikstücke ergänzt mit ebenso wundervollen Wasser- und Lichtspielen – toll.




Wieder im Hotel angekommen, wollte ich noch ein paar Fotos vom Tower aus machen. Mangels Stativ (Sicherheitsbestimmungen...) ist daraus nicht allzu viel geworden – ich brauche unbedingt besseres Equipment ;-).
Völlig kaputt sind uns dann die Augen zugefallen.