Montag, 4. Oktober 2010

Tag 27: San Francisco

Ein bisschen wehmütig sind wir heute schon gewesen – unser letzter Tag in San Francisco. Marc macht zudem leider noch eine Erkältung zu schaffen und so haben wir den Tag ruhig angehen lassen und ihn richtig genossen. Zunächst erstmal frühstücken und dann den Tagesverlauf planen. Back on the road sah es zunächst nach einem ähnlich trüben Tag wie gestern aus, aber weit gefehlt. Ab der Stadtgrenze strahlte uns die Sonne entgegen – da wollte sich San Francisco zum Abschied scheinbar noch mal von seiner besten Seite zeigen. Daher wurde der Plan kurzerhand umgeschmissen und wir wollten uns direkt zur Golden Gate Bridge aufmachen. Nach einem kurzen Shoppingstop beim heimischen MINI-Händler konnte es auch schon losgehen. Auf Grund der frühen Stunde und dem daraus resultierenden Stand der Sonne diesmal von der Südseite aus. 
Der erste Halt war am View Point – schon mal ganz nett. Von dort aus konnte man allerdings das darunter liegende Fort Point erspähen und das versprach tolle Motive aus einer ganz anderen Perspektive. Also nichts wie hin und losgeknipst. Direkt bei der Einfahrt auf den Parkplatz verschlug es uns kurz die Sprache. Eine riesige Welle brach sich direkt vor unserer Frontscheibe. Was für ein Schauspiel. Während das Pferdchen also im Meerwasser planschte, haben wir aus sicherer Entfernung ein paar schöne Schnappschüsse machen können.



Nächster Halt war die Lombard Street mit ihren berühmten Windungen. Zunächst haben wir die Lage zu Fuß erkundet. Es ist ganz schön steil und man kommt ordentlich aus der Puste. Dann musste unser stolzes Roß die Straße bewältigen und das tat es auch – mit Bravour!

Weiter ging es nach China Town. Es gibt nicht wirklich viel darüber zu sagen. Es sieht ganz nett aus, es riecht interessant, die Klänge können einem zumindest kurz die Hektik nehmen, das Stimmenwirrwar ist faszinierend, aber spätestens bei der dritten Winkekatze wird einem klar – hier gibt es auch nur Kitsch und Krempel. 


Also haben wir schnell die Biege gemacht und sind über einen letzten Stop am Pier noch mal zur Nordseite der Golden Gate Bridge gefahren. Auch hier haben wir noch ein paar Fotos vom berühmtesten Wahrzeichen San Franciscos gemacht und uns dann überlegt, wo man was zu beißen herbekommen könnte. 


Die Vorschläge reichten vom Burgerbrater unseres Vertrauens über weiß nicht bis hin zum Cliff House – letzteres hat gewonnen, sollte der letzte Abend doch noch mal was besonderes werden. Dort angekommen haben wir noch einen kurzen Spaziergang gemacht und sind dann zum Dinner eingekehrt. Hmmm – war das lecker! Frisches Seafood auf unglaublich wohlschmeckende Art und Weise zubereitet – kurz, wir haben uns ein letztes Mal die Bäuche vollgeschlagen und im Sonnenuntergang dem Ende unserer Hochzeitsreise entgegen geseufzt. 




Tag 26: San Francisco

It's Alcatraz-Time... Leider bedeutet das zunächst mal früh aufstehen – an einem Sonntag! Na gut – man weiß ja wofür. An der Pier einen öffentlichen Parkplatz angesteuert, das Tagesmaximum gelöst und schon ging es über die Straße zum Boarding. Wir haben uns einen Platz an der Reeling gesucht und so trotz des etwas trüben Wetters einen guten Blick auf die Insel der Vögel bekommen. An Land wurden alle Neuankömmlinge von Ranger Richi begrüßt und in die Besonderheiten der Insel eingewiesen. Um dem Getümmel zu entkommen, haben wir uns erst mal den kurzen Einführungsfilm über die Insel angesehen und wurden auf diesem 
Weg damit vertraut gemacht, dass die Insel ursprünglich ein Fort der Armee war, dann in den 30ern zu einem Gefängnis umfunktioniert und später dann zum Nationlapark erklärt wurde. Zwischenzeitlich hatten sogar mal die Native Amerikans (Indianer) die Insel besetzt.
Unser nächster Weg führte uns dann in das berühmte Gefängnis. Wir haben im ehemaligen Duschraum die Geräte für die Audiotour erhalten und wurden dann per deutscher Stimme von Band durch die einzelnen Bereiche geführt. Gar nicht so blöd die Idee übrigens – bis auf die Proteste ein paar ganz kleine Kinder war es dadurch erstaunlich ruhig in den Gängen – trotz einer nicht unerheblichen Anzahl an Besuchern.

Die Zellen sind nicht besonders gemütlich, aber das sollten sie wahrscheinlich auch nicht. Übel waren allerdings die Isolationszellen in Block D – stockfinster war es da drin und das obwohl die Tür noch auf war. Beängstigend, dass dort einige Insassen bis zu 19 Tage drin saßen. Man wurde während der Führung auch über die verschiedenen Ausbruchsversuche aufgeklärt und die berühmten Insassen informiert. Über Al Capone wurde gesagt, dass sich mit ihm niemand anlegen wollte, da er so drahtig wie ein Pittbull bzw. Straßenkämpfer gewesen sei. Allerdings hat ihn die Syphillis sprichwörtlich in den Wahnsinn getrieben.
Zu sehen gab es außerdem noch die Bibliothek, den Besuchsraum, die Freiganganlagen, den Speisesaal mitsamt Küche und man höre und staune sogar Gärten, die zum Teil von den Insassen selbst gepflegt wurden. Interessant war auch, dass die Familien der Wärter zum großen Teil ebenfalls auf der Insel gewohnt haben. Da haben im Prinzip die Kinder im Schatten der Gefängniszellen gespielt. Zur Schule sind sie allerdings nicht per Bus sondern per Boot gefahren worden. ;-)
Nachdem wir die Insel in knapp 4 Stunden hinreichend erkundet hatten, sind wir wieder zurück an Land gegangen und haben uns am Pier 39 jeder eine Clam Chowder, eine berühmte Muschelsuppe im Brotteig gegönnt. Hmm – lecker..

Da bereits die Sonne durch die Wolken geschielt hat, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und sind zur Golden Gate Bridge weitergefahren. Allerdings haben die Einheimischen tatsächlich Recht, wenn sie sagen, dass sich das Wetter innerhalb von Minuten schlagartig ändern kann. Auf der einen Seite noch strahlenden Sonnenschein gehabt, doch als wir auf der anderen Seite angekommen waren und uns rumgedreht haben, versteckte sich die Brücke gerade in den Wolkenfetzen, die vom Meer her reingetrieben wurden. Wir haben von mehreren Punkten aus 
unser Glück versucht und hoffen, dass wenigstens ein
 guter Schuss dabei ist.
Nahezu völlig durchgefroren haben wir uns dann in den Nachmittagsstau begeben und sind zum Aufwärmen zurück ins Hotel gefahren.

PS: Bilder hochladen klappt immer noch nicht

Samstag, 2. Oktober 2010

Tag 25: San Francisco

Der nächste Tag in dieser wunderbaren Stadt. Ganz ohne zerrissene Jeans sind wir durch ein paar wirklich schöne Ecken gewandert. Und an jeder gibt es etwas Anderes zu sehen, von kleinen Geschäften die irgendwie an Paris erinnern bis hin zu verrückt geschmückten Häusern – Halloween naht. Einziger Wermutstropfen: das Wetter war heute nicht so berauschend – der berühmt berüchtigte Nebel hatte die Stadt fest im Griff. So fiel zum Einem der geplante Besuch der Golden Gate Bridge flach und zum Anderen lies es sich recht schlecht fotografieren – eher dunkle Motive verziert mit vom Streulicht gleißend hellem Himmel. Beim nächsten Stop im Walt Disney Family Museum war das alles kein Problem, dort war fotografieren untersagt. Das Museum selber erzählte das Leben von Walt Disney und seiner Familie. Garniert ist das mit Erläuterung zur Entstehung eines Trickfilms, erst nur in schwarzweiß, dann mit Ton und schließlich in Farbe. Was mir gar nicht so bewusst war, ist das doch schon recht stattliche Alter einiger Filme. Nach spannenden drei Stunden ging es wieder hinaus in den Herbst und weiter in den japanischen Garten.


Auch hier verbachten wir einiges an Zeit mit sitzen, laufen und gucken. Gegen sechs Uhr schloss der Garten dann. Gut so, denn mit ca. 12°C war es auch recht frisch. Auf dem Heimweg gab es dann noch einen leckeren 1000 Kalorien Burger – zumindest für die männlich Hälfte unserer Reisegruppe. ;-)

Tag 24: Sacramento - San Francisco

Auch ohne Blumen in den Haaren ging es heute wieder an den Start- und leider auch Endpunkt unserer Reise. Die Fahrt war recht kurz und wir konnten auch gleich ins Hotel einchecken. Dann ging es sofort in Richtung Zentrum. Irgendwo in Financial District haben wir das Pferd in der Tiefgarage geparkt und sind dann zunächst der Nase nach losgelaufen. Prompt kamen wir an einer der Cable Car Linien an. Kurz gewartet und dann kam auch schon so ein (prä)historische Gefährt. Die ersten Stationen sind wir auch stilecht stehend an der Seite gefahren. Dann taten sich schon die



ersten Hügel auf – irre oder bekloppt, diesem Gelände ein Schachbrettmuster aufzuzwingen. Aber im Gegensatz zu den anderen Städten erfrischend anders und abwechslungsreich. Nach einer Weile, drei Block im fast 30° Winkel bergauf und einmal umsteigen für „läppische“ $10 sind wir am Hafen angekommen und konnten einen ersten Blick auf Alcatraz sowie die Golden Gate Bridge werfen. Sehr hübsch, letztere zumindest. Am Pier 39, einer Touristenfalle vom Feinsten, gab es allerlei Kram käuflich zu erwerben und natürlich Restaurants ohne Ende. Wirklich sehenswert waren


aber die Seelöwen, welche seit 1989 auf ein paar Flößen vor dem Pier ihr Lager aufgeschlagen haben. Weiter ging es den Hafen entlang, nächster Stop: Pier 33 – dort starten die Touren nach Alcatraz. Für heute und Samstag war schon alles ausverkauft und so haben wir den Sonntag gebucht. Zurück zum Pferd sind wir dann immer am Hafen entlang gelaufen und haben die entspannte Stimmung des abendlichen San Franciscos aufgesogen – zum Glück haben wir hier noch ein paar Tage. Bei der Fahrt ins Hotel wählten wir zielsicher die Route, welche am längsten dauert, direkt am Stadion der San Francisco Giants vorbei – die hatten natürlich gerade ein Heimspiel.